Denis Feigel ist ein großer, gemütlicher Mann, der keinen besonderen Wert darauf legt, sich persönlich in Szene zu setzen. Bei diversen offiziellen Anlässen lässt er deshalb gern einmal seiner Frau den Vortritt, die ihn auf charmante und ebenso zurückhaltende Art vertritt. Seit ein paar Jahren übernimmt Boris Feigl, ihr Sohn, langsam das Weingut.
Seiner Herkunft nach ist Denis Elsässer, das Weingut ist allerdings im Languedoc-Roussillon, genauer in der Region Faugères am Fuß der Cévennen, wo sich die Familie 1999 niedergelassen hat. Denis ist zwar Weinbauingenieur, aber jeder in der Region weiß, dass er die Qualität seiner Weine nicht nur seiner Sachkenntnis zu verdanken hat, sondern auch seinem feinen Gespür für das Klima und für die Böden seiner Wahlheimat. Boris ist mittlerweile Diplom Önologe und tritt in die großen Fußstapfen seiner Eltern.
Die Feigels arbeiten nach sorgfältiger biodynamischer Arbeitsweise und unterstützen damit die Entfaltung der regionalen Merkmale in ihren Weinen. Im Languedoc gilt Denis Feigel als Pionier des ökologischen Weinbaus.
Wein ist Emotion, so wie das Leben Emotion ist. So brachte Karl Fritsch im Gespräch seine Wein-Philosophie auf den Punkt. Der hochgewachsene sympathische Ästhet liebt die Herausforderung und hat sich mit Begeisterung der Biodynamik beim Weinbau verschrieben. Lebendige Weingärten, neuerdings durch Vogelnistkästen und Bienenstöcke „beflügelt", gesunde vitale Böden, intelligentes Laubmanagement und schonende Behandlung der Trauben vor allem beim Transport liefern die Basis für seine ausgefeilte Kellerarbeit. „Bio" und Technik gehen bei ihm Hand in Hand. Eine moderne Traubensortieranlage, die die ohnehin handgelesenen Trauben schonend durch einen Luftstrahl selektioniert, ist so ein Werkzeug, das ihm erlaubt, seine Vorstellungen im Wein umzusetzen. Zu seinen Finessen gehört das längere Liegenlassen der Weine auf der Feinhefe, damit diese sich entwickeln können. Wein entsteht nicht auf Knopfdruck. Dem Wein seine Freiheit lassen heißt auch ihm Zeit zu lassen. In einer Zeit, die ganz auf schnelle Vermarktung ausgerichtet ist, helfen da nur das Vertrauen ins Produkt und ein klares Verantwortungsbewusstsein. Seine Weine nennt er seine Kinder. Der Familienvater weiß, wovon er spricht.