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21.03.2014

Frühling im Glas



Fragen an Wimmer Czerny:

Lieber Hans, der neue Jahrgang ist abgefüllt, wie würdest Du den Jahrgang 2013 bewerten  oder beschreiben?

Er ist einer der interessantesten Jahrgänge  der letzten Jahre, an den man sich noch lange erinnern wird. Er besitzt eine besonders ausgeprägte intensive Frucht, wunderbar kühle Noten, viel Eleganz und Pikanz  und zeichnet sich durch die langsame Reifung aus.

Hat der biodynamische Anbau  Auswirkungen auf die Weinstilistik? Wie und warum ?

Durch den biodynamischen Anbau erreichen wir eine  wunderbare Traubenreife,  was sich dann  im Glas als intensive Frucht und Eleganz widerspiegelt. Durch die Wetterkapriolen letztes Jahr gibt es heuer sicherlich viele Weißweine mit grünen Noten.  Die Trauben konnten nicht ausreifen und hatten viel Stress. Der biodynamische Anbau hilft den Trauben, diesen Wetterstress auszugleichen,  und wir können reife, gesunde Trauben ernten.

Im Wagram dominieren ja die Lössböden im Weinberg! Was macht den ganz typischen Charakter dieser Lössboden-Weine aus?

Eine ganz typisch harmonische, ausgewogene Stilrichtung, kraftvoll und vielschichtig, denn der Löss ist reich an allen Mineralien, die die Alpen führen, er wurde ja vom Wind aus dem Gletschergeröll ausgeblasen. Die Weine zeichnet  eine intensive, reife Fruchtprägung aus, sie sind stoffig und nicht allzu säurebetont.

Du zählst ja zu den Minimalisten in der Kellerarbeit und verlässt Dich mehr auf den Faktor Zeit und Natur als auf Technik und Chemie.  Viele Fragen sich, wie ist das überhaupt möglich?

Ich finde das eigentlich sehr normal, ich denke, dass vor 2 – 3 Winzergenerationen auch welche waren, die sehr bekannt für ihre guten Weine waren, denen aber damals wesentlich weniger Hilfsmittel zur Verfügung standen. Es zentriert sich halt alles viel mehr ins Vorfeld – auf die Traube, die einfach gesund, vollreif und zum richtigen Zeitpunkt in den Keller kommt. Hinterher etwas ändern ist der falsche Weg. Hilfreich ist schon, dass ich jetzt 26 Jahrgänge Erfahrung habe, da hat man die wichtige Selbstsicherheit, zu warten und nicht einzugreifen, aber schon das Richtige zu tun für eine fachgerechte Führung des Ausbaus.

 

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