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07.01.2011

Terroir – Zauberwort für guten Wein

„Terroir“ ist ein Zentralbegriff des französischen Weinverständnisses, gemäß seiner Wortbedeutung erinnert er an die „Erdverbundenheit“ des Weinstocks. Wein wächst nicht irgendwo, sondern an einem ganz bestimmten Ort, in einer ganz bestimmten Lage. Wie konnte aus dieser Bezeichnung eines elementaren Sachverhaltes ein Bekenntnis-Wort der Wein-Philosophie werden?

Die Bedrohung der Individualität im Massenzeitalter hat auch vor dem Wein nicht Halt gemacht. „Terroir“ bedeutet Einspruch gegen alle Versuche, das Weinlabor statt der natürlichen Gegebenheiten zum entscheidenden Faktor der Weinherstellung werden zu lassen. „Terroir“ steht für „Bodenständigkeit“, „Unverwechselbarkeit“.
„Terroir“ hat eine natürliche Affinität zu „Bio“. Die biologische Weinherstellung macht es sich zur Aufgabe, natürliche Potenziale zu entwickeln, sie arbeitet mit den natürlichen Gegebenheiten nicht gegen sie, die Eigenart eines Weinberges wird als Freund des Winzers/der Winzerin gesehen, nicht als Feind, der besiegt werden muss. Indem der Winzer/die Winzerin sich auf den Weinberg einlässt, wird er/sie Teil des „Terroirs“.

Wem dies zu geheimnisvoll und nebulös erscheinen mag, findet über die harten Fakten einen Zugang zum „Terroir“-Gedanken. Bodenbeschaffenheit, klimatische Bedingungen und Weinbergpflege sind die entscheidenden Reifebedingungen der Trauben und damit grundlegend für die spätere Weinqualität. Im „goût de terroir“ zeigt sich die Mineralität eines Weines, der Reichtum seiner Aromen.

Woran man „Terroir“-Weine erkennt?
An Winzerinnen und Winzern, die Gesteinsproben im Handgepäck mitführen und die gerne erdgeschichtliche Erklärungen zu ihren Weinbergen abgeben. Und an dem, was an Aroma-Substanz in einem leergetrunkenen Glas bleibt.

Terroir-Wein - ein himmlisches Getränk mit Bodenhaftung!
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